Staff Pick: Marsimoto - Grüner Samt
Label: Green Berlin / Four Music

Marsimoto – Grüner Samt

Marsimoto: Das ist jemand, der sich in den Album-Credits dieses Albums zu aller erst mal bei sich selbst bedankt und auch sonst ein äußerst ausgeprägtes Selbstbewusstsein aufweist. Marterias Ansatz einer Hommage an Quasimoto, dem Alter Ego von Madlib, ist eine der spannenderen Nebenprojekte von deutschen Rappern. Mit der hochgepitchten Stimme, der grünen Maske und der großen Liebe für Marihuana ist die Figur Marsimoto ein kleines Unikat im Deutschrap – und dabei schon seit 2006 präsent, noch bevor Marterias Solodebüt erschien.

Staff Pick: Marsimoto - Grüner Samt
Backcover von Grüner Samt


„Endlich wieder viel Gras, Spannung und Indianer“ verspricht uns Marsi im titelgebenden Introsong »Grüner Samt« seines dritten Studioalbums. Und in den folgenden 61 Minuten dreht sich mal wieder vieles um Gras und die Beobachtungen, die der Green Berliner in seinen THC-geschwängerten Stimmungen so macht. Er nimmt uns mit auf eine Reise in seine eigene Welt, die von einsamen Inseln kurz vor Dänemark über das WLAN-Land bis hin zur »Blauen Lagune« reicht.

Mit Wortwitz, zahllosen Referenzen (Hallo Torch!) und Lebensweisheiten im Marsi-Style reiht sich das Album nahtlos ein in die bestehende Diskographie. Die Produktionen zum Album kommen derweil wieder größtenteils aus dem Green Berlin-Kosmos –Dead RabbitNobodys Face oder Kid Simius haben bspw. alle ihre Hände in den Beats und sorgen für teils knallige, teils zurückhaltende aber nie langweilige Sounds.


»Grüner Samt« ist ein energiegeladenes und wirklich nie langweilig werdendes Album, das bei all seiner Durchgeknalltheit und Experimentierfreudigkeit durch die Hip-Hop-Referenzen und Wortspiele sogar für die Realkeeper ansprechend ist.