Staff Pick: Haftbefehl - Russisch Roulette
Label: Azzlackz / Universal (Urban)

Haftbefehl – Russisch Roulette

Viele Künstler haben dieses eine Album, an dem fortan jedes weitere Release gemessen wird. Nas kann davon mit »Illmatic« genauso ein Lied singen wie 50 Cent mit »Get Rich or Die Tryin‘« oder die Beginner mit »Bambule«. In Haftbefehls Fall ist dieses Album »Russisch Roulette«.

Staff Pick: Haftbefehl - Russisch Roulette
Backcover von Russisch Roulette


Bei seinen ersten Auftritten in der deutschen Raplandschaft wurde der Offenbacher noch belächelt, doch das änderte sich von Release zu Release und spätestens mit diesem Album, seinem vierten, hat sein Status eine 180 Grad-Drehung vollzogen – sogar das Feuilleton griff dieses Album auf und es wurde von allen Seiten hochgelobt.


Als wahres Unikat des Deutschraps besticht das Azzlacks-Oberhaupt vor allem mit einer unvergleichlichen Erzählart, die Bilder vor dem inneren Auge entstehen lässt und einem Wortschatz, der die unterschiedlichsten Sprachen vereint. Haftbefehl zeichnet auf »Russisch Roulette«, unterstützt von den brachialen Beats von Bazzazian, seine Jahre in den dunklen Ecken Offenbachs, Frankfurts und den einschlägigen Drogenumschlagsorten Europas auf und hebt das Subgenre Straßenrap noch einmal auf ein ganz anderes Level.

Hinzu kommen bei all den authentischen Berichten aus dem kriminellen Milieu aber auch unglaublich persönliche Erzählungen, die sich vor allem um das Jahr 1999 drehen, in dem sein Leben durch den Suizid des Vaters einen massiven Wendepunkt genommen hat.


Und weil dieses Album so eine authentische und persönliche Note hat, kommt »Russisch Roulette« fast gänzlich ohne Gäste aus – stattdessen hat er auf der Deluxe Edition jeden Track nochmal mit Features ausgestattet.