Staff Pick: Bushido & Shindy - CLA$$IC
Label: Ersguterjunge / Sony Music

Bushido & Shindy – CLA$$IC

Auch wenn das Mixtape von Sido und Kool Savas aus 2018 namentlich näher dran ist, ist es das Bushido und Shindy Album »CLA$$IC«, bei dem sich Vergleiche zum letzte Woche im Staff Pick vorgestellten Jay-Z & Kanye-Album »Watch The Throne« umso mehr aufdrängen: Zwei der größten Namen der Szene kommen erstmals für ein gemeinsames Album zusammen. Beide haben schon in der Vergangenheit häufig zusammengearbeitet. Beide sind äußerst verkaufsstark und verstecken das auch nicht. Und eine große Sampleverliebtheit ist beiden Duos sowieso gemein.

Staff Pick: Bushido & Shindy - CLA$$IC
Backcover von CLA$$IC


„And now for my next number I’d like to return to the classics / Perhaps the most famous classic in all the world of music” verkündet das Intro im Video zum Titeltrack »CLA$$IC« und kündigt an, wohin die Reise gehen soll: Bushido und sein (damaliges) Ersguterjunge-Signing wollen klotzen statt kleckern. Die selbst ernannten Rap-De Niro und Rap-Al Pacino fahren aufwändige Musikvideos, mächtige Beats und prollige Lyrics über ihren Status auf, um auch den letzten klarzumachen, mit wem sie es zu tun haben.


Bei all der »Megalomanie«, die manchmal etwas zu aufdringlich sein kann, wird das Talent für starke Soundprodukte aber auch wirklich unter Beweis gestellt. Die angesprochene Vorliebe für Samples sorgt für äußerst detailreiche Produktionen aus der Feder von den beiden sowie Beatzarre und Djorkaeff – teilweise sind vier Samples für einen Beat (»G$D«) verbaut worden. Zwar entdeckt man in den Instrumentals immer mal wieder deutliche Bezüge zu dem amerikanischen Pendant, etwa wenn dasselbe Otis Redding-Sample aus »Otis« auch in »CLA$$IC« zu finden ist oder wenn der Marteria-Featuretrack an manchen Stellen verdächtig nach »No Church In The Wild« klingt. Aber es gibt schlechtere Alben, an denen man sich messen kann.