Staff Pick: Tua - Tua
Label: Chimperator / Groove Attack

Tua – Tua

Tua ist das, was man einen Vollblutkünstler nennen kann. Er kann wie kaum jemand sonst in Deutschland Atmosphäre und Tiefe in seinen Liedern schaffen und ist deshalb seit vielen Jahren auch bei anderen Künstlern gefragt als Unterstützung für eigene Projekte: In jüngerer Vergangenheit ist der Reutlinger bspw. bei »Athen« von Max Herre oder bei »Golem« von Tarek K.I.Z bei den Produktionen tätig geworden. Kein Wunder, denn Tua schafft den Spagat zwischen ernsten, persönlichen Themen und eingängigen Melodien, ohne zu sperrig oder verkopft zu werden. Das stellt er auch solo bereits seit Mitte der 2000er Jahre unter Beweis, auch wenn er statt kommerziell erfolgreichem Künstler eher den Status des „Lieblingsrapper deines Lieblingsrappers“ besitzt.

Staff Pick: Tua - Tua


Sein selbstbetiteltes Soloalbum ist autobiographisch gehalten und behandelt die großen Themen wie Heimat, Identität, Verlust oder Liebe – aber ohne jemals in Pathos abzurutschen. Musikalisch ist Tua seit jeher schwer einzugrenzen, zu verschieden sind die Stile, die er für seine Produktionen nutzt. Elektronische Dance-Klänge kommen genauso zum Einsatz wie der klassische Boombap. Als ganz und gar persönlich gehaltenes Album kommt »Tua« so gut wie ohne lange Gastbeiträge aus, allerdings werden öfters gezielt Vocalelemente eingestreut.

Die ukrainische Band KAZKA kommt mit einer ganzen Strophe noch am längsten zum Einsatz, sonst sind es nur einzelne Wortfetzen die von verschiedenen Künstlern wie Wanja JanevaAfrobRAF CamoraTristan BruschBausa oder Tarek beigesteuert werden. Das passt zu der akribischen Kleinstarbeit, für die Tua bekannt ist und bei der jedes Wort seinen bestimmten Platz hat.


Dieser Hang zum Perfektionismus sorgt für ein Album, das von vorne bis hinten bis ins letzte Detail abgestimmt ist. Über 80 Songs wurden wohl dafür geschrieben, am Ende sind 12 übrig geblieben und sorgen für viele tiefgehende Momente.