Staff Pick: Sa-Roc - The Sharecropper's Daughter
Label: Rhymesayers

Sa-Roc – The Sharecropper’s Daughter

Letztes Jahr ist ein US-Rap-Album rausgekommen, das aufgrund der Vielzahl an Releases vielleicht bei einigen unter dem Radar geblieben ist – aber rein von der Qualität her ist es ein absolutes Highlight aus 2020: »The Sharecropper’s Daughter« von Sa-Roc. Wer sich noch an unseren Mostdope-Jahresrückblick aus dem Dezember erinnert, wird das Album noch als Honorable Mention im Kopf haben.

Es ist das dreizehnte Studioalbum der Atlanta-based Künstlerin gewesen und das erste, das über das große Independent Hip-Hop-Label Rhymesayers (spezialisiert auf Conscious-Rap) veröffentlicht wurde. Dort ist sie seit 2016 gesigned und rappt seitdem an der Seite von Kritikerlieblingen wie EvidenceAesop Rock und ehemals auch MF DOOM (RIP). Bei den Rhymesayers wird bekanntlich großer Wert auf Skills am Textblatt gelegt und genau deshalb ist Sa-Roc mit ihren lyrischen Talenten dort auch wunderbar aufgehoben. Wortspiele am Fließband, ellenlange Reimketten, detailverliebte Songtitel – Sa-Roc hat ganz eindeutig eine große Liebe für Sprache und Worte.

Sie nutzt dies, um ihre eigenen Erfahrungen mit Rassismus in den Kontext einer systemischen Diskriminierungssstruktur zu stellen. Als Tochter eines Baumwollfarmers hat sie ihre ganz eigene Geschichte zu diesem leidigen Thema zu erzählen, die auf Albumlänge auf bewährte wortreiche Art der Welt vorgestellt werden. »The Sharecropper’s Daughter« ist ein Conscious-Rap-Album im ganz klassischen Sinne, das mit seinen 15 Tracks und knapp 50 Minuten Spielzeit gerade so genug Raum für ihre Ausführungen bietet.

Backcover von The Sharecropper’s Daughter

Unterstützung erhält sie dabei von Namen wie Styles PLedisi, oder Black Thought. Insbesondere mit dem The Roots-Mitglied harmoniert sie wahnsinnig gut, die abwechselnden Verses lassen die beiden nach einem lange eingespielten Duo wirken.
Wer ein empowerndes, kluges und raptechnisch auf höchstem Niveau arbeitendes Album sucht – this is it.

Sa-Roc und drei ihrer Tracks aus »The Sharecropper’s Daughter« sind ab sofort natürlich in unserer Status Update-Playlist zu finden, wo wir eine Auswahl der aktuell von uns besprochenen Releases für euch sammeln.