Staff Pick: MF DOOM - Operation: Doomsday
Label: Metal Face

MF DOOM – Operation: Doomsday

Schwer, dieser Tage nicht über MF DOOM zu schreiben. Die Underground-Legende ist laut Angaben seiner Frau Jasmine bereits am 31. Oktober 2020 von uns gegangen, genau zwei Monate später machte sie die Nachricht von seinem Tod öffentlich. Der Staff Pick heute soll einen kleinen Tribut zu seinem Schaffen darstellen.


»Operation: Doomsday« ist das Debütalbum des Rappers und Produzenten MF DOOM. Bereits vorher wirkte der Mann mit dem bürgerlichen Namen Daniel Dumile als Musiker, und zwar als Zev Love X innerhalb der Crew KMD (Kausing Much Damage). Kurz nach dem tragischen Tod seines Bruders und Crewmitgliedes DJ Subroc verschwand Zev Love X von der Bildfläche und tauchte erst einige Zeit später wieder auf – als MF DOOM.

Staff Pick: MF DOOM - Operation: Doomsday
Backcover von Operation: Doomsday


Das 1999 erschienene Album ist also sowas wie die Origin-Story des stets maskierten Rappers und führt ein in seine eigens geschaffene Welt voller Wortspiele, AKAs und Referenzen. Vor allem an Comics bedient sich der britisch-amerikanische Künstler gerne. Ähnlich wie der namensgebende und vielzitierte Bösewicht Doctor Doom aus der Marvel-Comicreihe Fantastic Four inszeniert sich DOOM als Gegenspieler – nur, dass in diesem Fall nicht Superhelden die Gegner sind, sondern die Rapszene. „Bound to go three-plat, came to destroy rap“, wie es auf »Doomsday« heißt.


Die Beats des Albums lassen jedes Hip-Hop Herz höher schlagen: Samplelastig und voller Souleinflüsse sind die Instrumentals und lassen DOOM allen Raum, den er für seine vielen Bars braucht. Produziert ist das ganze Album mit einer Ausnahme von ihm selber. Lediglich der Skit »The Hands Of Doom« ist von seinem jüngeren Bruder produziert. Genau der bekommt mit »?« übrigens auch einen der wenigen DOOM-Songs ohne doppelten Boden und Theater. Seinem Bruder ist der Ausnahmerapper jetzt tragischerweise gefolgt, seine Musik und seine Geschichte bleiben.